Eine Kindheit in Nigeria – Wole Soyinka

Donnerstag 30.10.2014 19:00 Uhr

Eine Kindheit in Nigeria – Wole Soyinka

Filmpräsentation und Finissage  der Ausstellung „Die Welt ist ein Markt“

Ein Film von Vera Botterbusch
45. Min., BR 2000

Foto: Vera Botterbusch

Der nigerianische Schriftsteller Wole Soyinka wurde 1986 als erster Afrikaner mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Er gilt als ein Künstler, der nicht nur als Dichter, Romancier und Theaterautor hervorgetreten ist, sondern auch als Schauspieler und Regisseur und dem es gelungen ist, die Vorstellungswelt seiner afrikanischen Heimat – Soyinka gehört zum Volk der Yoruba – mit den Inhalten der abendländischen Kultur in einen fruchtbaren Zusammenhang zu bringen.

Der Film von Vera Botterbusch mit und über Wole Soyinka – der 1999 für das Bayerische Fernsehen entstand – erzählt von seiner Kindheit in Nigeria, die Soyinka mit großer Erinnerungsgabe und viel Humor in seiner Autobiographie „Aké“ beschrieben hat. Aké steht für seinen Geburtsort Abeokuta.
Hier, in einem prallen Alltag zwischen christlicher Orientierung und afrikanischer Lebenspraxis wurden die Weichen für Soyinkas eigenwillige Persönlichkeit, für ein unangepaßtes, engagiertes Leben und Werk gestellt, das Soyinka als einen Humanisten und Freiheitskämpfer zeigt. Nachdem er in den Zeiten der nigerianischen Diktatur als politischer Häftling mehr als zwei Jahre in Isolationshaft verbrachte, lebt Wole Soyinka heute im amerikanischen Exil. Der demokratische Neubeginn ermöglichte ihm 1999 für die Dreharbeiten eine Rückkehr an die Orte seiner Kindheit.

Denn „Die Jahre der Kindheit“ zeigen, wie sich das Kind Wole „vorwärtsträumte“;
wie sein Glaube an die Macht der Verwandlung im Spiel und Theater wuchs:
Da ist die Primary School auf dem Pfarrgelände von Sankt Peter in Abeokuta, wo Soyinkas Vater – ein überzeugter Christ, wie auch Soyinkas Mutter – Rektor und sein Sohn ein wissbegieriger Schüler war. Da ist der Palast des Alake, des Königs von Abeokuta, da sind die Märkte mit ihrem Farbenreichtum und den  geheimnisvollen Waren aus der Geisterwelt der Yoruba, die den jungen Wole in Bann ziehen. Da sind die Riten und Gebräuche der Yoruba-Relgion, für die Soyinkas Großvater aus Isara den Enkelsohn zu gewinnen weiß. Da sind die Maskentänze der ‚egungún‘, die dem Ahnenkult der Yoruba gelten und den Blick öffnen für das Fremde und Faszinierende der afrikanischen Kultur.

Veranstaltungsort: EineWeltHaus München, Schwanthalerstr. 80, 80336 München
Raum: Kleiner Saal 211+212
Veranstaltende*r: Vera Botterbusch in Kooperation mit dem Trägerkreis EineWeltHaus München e.V.
Eintritt: frei
Kategorie:


Kontakt: www.verabotterbusch.de


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