Eritrea: Verborgenes Land und koloniales Erbe

Dienstag 10.06.2014 19:00 Uhr

Eritrea: Verborgenes Land und koloniales Erbe

Musik, Bilder und Lesung mit Kalle Laar, Klangkünstler (München und Wien) und
 Solomon Tsehaye, Dichter, Oral History-Forscher und Director of Cultural Affairs (Asmara, Eritrea)

Menschliches Zusammenleben ist eine kulturelle Leistung. Nach neueren Studien zur Entwicklungshilfe ist jedes Engagement, das nicht auch auf das kulturelle Umfeld reagiert und Bezug nimmt, in der Regel langfristig zum Scheitern verurteilt.

Mit diesem Anspruch entstand vor einigen Jahren eine spartenübergreifende Initiative für Eritrea von pilotraum01 in Zusammenarbeit mit Winta-era. Das Land am Horn von Afrika, gebeutelt von mehreren Jahrzehnten Krieg und Notstand, definiert sich politisch und kulturell vor allem durch koloniale Fremdbestimmung und die erkämpfte Unabhängigkeit von Äthiopien. Der Fokus des langfristig angelegten Projektes liegt auf der Reflexion kultureller Identitäten, auf Kunst und kulturwissenschaftlicher Forschung, denn sie ermöglichen eine komplexere Wahrnehmung für die gesamtgesellschaftliche Situation Eritreas mit seinen multi-ethnischen und multi-religiösen Wurzeln.

Wir freuen uns, zu unserer Veranstaltung zwei Projektpartner vorstellen zu dürfen: den Dichter und Oral-History Forscher Solomon Tsehaye aus Eritrea und den Münchner Künstler Kalle Laar.

Solomon Tsehaye hat in einer drei-jährigen Forschungsreise durch die Dörfer Eritreas letzte Beispiele der langsam aussterbenden nur mündlich tradierten Dichtung gesammelt, und zum ersten mal in schriftlicher Form festgehalten. Der erste seines auf drei Bände angelegten Forschungsberichts ist gerade erschienen und wird von ihm vorgestellt.
Klangkünstler und Hörspielautor Kalle Laar war in den letzten beiden Jahren mehrmals in Eritrea und arbeitet dort an den zwei Projekten:

Sibret, electric Kraar und Wata. Die Musik und Eritreas Weg in die Gegenwart
Eine Darstellung der jüngeren Geschichte Eritreas durch ihren Ausdruck in der Musik.in
Zusammenarbeit mit dem Archiv für eritreische Musik, Asmara und Mega-Mix Studio,
Asmara, Veröffentlichung (2014): Trikont – Our own voice, München (www.trikont.de)
Verborgenes Land und koloniales Erbe. Oral History – Interviews mit Zeitzeugen
Die Geschichte Eritreas vom Kolonialstaat zur Unabhängigkeit

Veranstaltungsort: EineWeltHaus München, Schwanthalerstr. 80, 80336 München
Raum: Großer Saal E01
Veranstaltende*r: pilotraum01 e.V. in Kooperation mit Winta-Era
Eintritt: frei
Kategorie: Keine Kategorien


Kontakt: Serafine Lindemann, art@artcircolo.de


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