Lesung und Diskussion: „Die ethnische Säuberung Palästinas“

Mittwoch 14.05.2014 19:00 - 22:00 Uhr

Lesung und Diskussion: „Die ethnische Säuberung Palästinas“

Ein Hörstück von Jürgen Jung und Beate Himmelstoß (Sprecherin) und Christian „Embryo“ Burchard (Musik)

„Am Tag nach der israelischen Staatsgründung am 15.5.1948 überfielen die arabischen Nachbarstaaten den kleinen Judenstaat. Während des folgenden Krieges flohen etwa 750 000 Palästinenser aus ihrer Heimat. Die arabischen Regierungen hatten sie dazu aufgefordert und ihnen die baldige Rückkehr in Aussicht gestellt.“ So lautet der offizielle israelische Mythos, mit dem die wirklichen historischen Umstände der Staatsgründung bis heute vernebelt werden. Als Resultat einer systematischen ethnischen Säuberung waren am 15. Mai 1948 nämlich – bevor die arabischen Armeen überhaupt die Grenzen überschritten hatten – bereits 250 000 Palästinenser vertrieben, etwa 200 Dörfer dem Erdboden gleichgemacht und 11 Städte von ihren palästinensischen Bewohnern „gesäubert“. Der Philosoph Martin Buber (1949): „Bei der Entstehung und Expansion Israels haben wir als Juden das, was wir erlitten haben, wiederum erzeugt: ein Volk von Flüchtlingen.“

Der israelische Historiker Ilan Pappe nimmt in seinem Standardwerk „Die ethnische Säuberung Palästinas“ das israelische Narrativ mit seinen kolonialistisch-rassistischen Mythen nachhaltig auseinander. „Es ist notwendig“, – so Pappe – „trotz des voraussehbaren Antisemitismusvorwurfs, über die offizielle Darstellung hinauszugehen, weil es für uns keinen anderen Weg gibt, die Wurzeln des israelisch-palästinensischen Konflikts umfassend zu verstehen. Wir haben die moralische Pflicht, den Kampf gegen die Leugnung dieser Verbrechen weiterzuführen. Dies der erste Schritt, den wir tun müssen, wenn es Versöhnung und Frieden in den zerrissenen Ländern Palästina und Israel geben soll.“

Der Schauspieler und Sprecher Jürgen Jung hat – ausgehend vom Buch Ilan Pappes – eine erhellende und aufwühlende Lesung enwickelt, die er zusammen mit seiner Kollegin Beate Himmelstoß und der inspirierenden Musik von Christan Burchard (Herz der 1970 gegründeten ältesten deutschen Rock-, Jazz- und Weltmusikgruppe Embryo), am 14. Mai im EineWeltHaus noch einmal vorstellen wird.

Veranstaltungsort: EineWeltHaus München, Schwanthalerstr. 80, 80336 München
Raum: Großer Saal E01+Foyer
Veranstaltende*r: SALAM SHALOM Arbeitskreis Palästina-Israel e.V.
Eintritt: Eintritt: 7 / 5 Euro
Kategorie:


Kontakt: salamshalom.ak@gmail.com www.salamshalom-ev.de


Trägerkreis EineWeltHaus München e.V. · Schwanthalerstr. 80 · 80336 München · Impressum & Datenschutz