Prof. Dr. Helga Baumgarten (Ramallah): „Keine Hoffnung für Palästina?“

Freitag 07.02.2014 19:00 - 22:00 Uhr

Prof. Dr. Helga Baumgarten (Ramallah): „Keine Hoffnung für Palästina?“

Die wohl beste deutschsprachige Kennerin der palästinensischen Verhältnisse, Prof. Dr. Helga Baumgarten, die seit einem Vierteljahrhundert in Palästina lebt und an der Bir-Zeit-Universität in Ramallah politische Wissenschaften lehrt, wird einen Vortrag halten zum Thema „Keine Hoffnung für Palästina?“ und dabei auch ihr neuestes Buch vorstellen: „Kampf um Palästina – Was wollen Fatah und Hamas?“ (Herder-Verlag).
Bis heute haben die Palästinenser in ihrem jahrzehntelangen Kampf um ein Ende der israelischen Besatzung und für ihre Befreiung im Rahmen eines unabhängigen Staates kaum Fortschritte erzielt. Während sie bis in die 80er Jahre hinein von der PLO vertreten wurden, sind sie heute zweigeteilt in Fatah und Hamas, in Westjordanland und Gazastreifen. Die westliche Politik argumentiert heuchlerisch, dass man den Palästinensern bei der Lösung des Konflikts nicht helfen könne, solange sie nicht ihre Spaltung aufheben und mit einer Stimme sprechen. Dabei wird übersehen, daß man ihnen auch nicht geholfen hat, als sie noch mit einer Stimme, der der PLO, sprachen.
Israels Weigerung, die völkerrechtlich unstrittigen Forderungen der Palästinenser als legitim zu betrachten, und der Versuch, die palästinensische Nationalbewegung pauschal als „Terrororganisation“, oft noch mit dem Zusatz „antisemitisch“, abzustempeln, ist gerade auch bei uns im Westen lange Zeit geteilt worden. Angesichts der grotesk asymmetrischen Struktur des palästinensisch-israelischen Konflikts muß die Politik Israels immer als Hintergrund in die Analyse mit einbezogen werden. Ohne den Einfluß v. a. der USA einerseits, Europas andererseits zu thematisieren, erscheint dies kaum möglich. Die Lage ist heute mehr denn je festgefahren. Eine Zweistaatenlösung ist angesichts der fortgesetzten israelischen Siedlungspolitik nicht mehr in Sicht. Können Israelis und Palästinenser in einem de facto bereits existierenden Einheitsstaat gleichberechtigt zusammenleben? Ist also eine demokratische Lösung vorstellbar?

Veranstaltungsort: DGB-Haus, Schwanthalerstr. 64, München
Raum: Großer Saal E01
Veranstaltende*r: Salam Shalom Arbeitskreis Palästina-Israel e. V.
Eintritt: 6 / ermäßigt 4 Euro
Kategorie:


Kontakt: Jürgen Jung, Bachgrund 5, 85276 Pfaffenhofen, Mail: juejung@online.de


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