Syrien – ein Fall für den Kampf der USA um ihre Führerschaft in der Welt

Donnerstag 19.12.2013 19:00 - 23:00 Uhr

Syrien – ein Fall für den Kampf der USA um ihre Führerschaft in der Welt

„Entsetzlich“ findet die Weltöffentlichkeit im August 2013 den Chemiewaffeneinsatz im syrischen Bürgerkrieg und fordert im Namen von Moral und Menschlichkeit, dass der ausgemachte Übeltäter Assad „nun endlich“ „angemessen“ bestraft gehört – durch einen wuchtigen Militärschlag der USA. Offenbar ist es in der zivilisierten westlichen Welt Gemeingut, dass Bürgerkriegsopfer eines verdienen: überlegene Kriegsgewalt, die sie zwar nicht wieder lebendig macht, aber das an ihnen begangene Unrecht sühnt; das ist die neuen Opfer wert, mit denen bei der Strafaktion alle fest rechnen.
Dieser militanten Moral erklärt sich der US-Präsident seinerseits verpflichtet, sieht eine von ihm definierte ‚rote Linie‘ überschritten – und droht mit Vergeltung. Assads wahres Verbrechen siedelt er allerdings weniger im Reich der syrischen Opfer an. Eigentliches Opfer sind die USA, weil Giftgas in den Händen amerikanischer Feinde „unseren Soldaten“, also der US-Macht den ungestörten weltweiten Einsatz ihrer überlegenen Gewaltmittel erschweren könnte. Dass sich die deswegen exemplarisch gegen Assad eingesetzt gehören, auch das leuchtet der Öffentlichkeit mehrheitlich ein.
Deswegen ist sie überrascht bis enttäuscht, als der Militärschlag ausbleibt und Washington bei aufrechterhaltener Gewaltandrohung neben dem Bürgerkrieg eine Diplomatie mit Russland zur Beseitigung der syrischen Chemiewaffen entfaltet: Hat der amerikanische Präsident in seiner Kriegsmüdigkeit womöglich den Russen einen billigen diplomatischen Triumph verschafft, statt seinen starken Worten Taten folgen zu lassen?
Bei so viel Parteilichkeit für zupackende westliche Weltordnungsmacht bleibt deren Gehalt und Zweck ebenso unegeklärt und unkritisiert wie der Stellenwert ihrer militärischen und diplomatischen Mittel. Darum soll es auf der Veranstaltung am Fall Syrien gehen.

Veranstaltungsort: EineWeltHaus München, Schwanthalerstr. 80, 80336 München
Raum: Großer Saal E01
Veranstaltende*r: GegenStandpunkt-Verlag
Eintritt: Frei
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Kontakt: gegenstandpunkt@t-online.de


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