Was man von Marx lernen kann:

Mittwoch 29.01.2014 19:00 - 22:00 Uhr

Was man von Marx lernen kann:

 Alles Nötige über Arbeit und Reichtum im Kapitalismus

Mit der Finanzkrise ist Marx sogar bei bürgerlichen Kommentatoren wieder ins Gespräch gekommen als angeblicher Krisenprognostiker, der dem Kapitalismus sein mangelndes Funktionieren nachgesagt oder nachgewiesen hätte. Die meisten Linken haben Marx schon immer als Kronzeugen verstanden für ihre Kritik, die am Kapitalismus wahlweise die fehlende Verteilungsgerechtigkeit oder die Sinnentleerung einer ‚rastlosen Wertproduktion um ihrer selbst willen‘ anklagt, mit der die moderne Menschheit hoffnungslos zu einem „selbstentfremdeten“ Dasein verurteilt ist. Vor allem aber wollen sie mit Marx das notwendige Scheitern des Kapitalismus voraussagen – und weil ‚das System‘ nicht daran denkt, an seinen Krisen zugrunde zu gehen, arbeiten sich solche Kenner der Marxschen Theorie heutzutage vor allem daran ab, mit ihr zu erklären, warum der herbei orakelte ‚Zusammenbruch‘ immerzu nicht eintritt.

Marx selber hat sich gegen solche Auffassungen verwahrt. Ihm ist es um den Nachweis gegangen, dass all die beklagten und kritisierten ökonomischen Gegensätze mit Notwendigkeit aus einer Produktionsweise entspringen, in der Geldvermehrung der beherrschende Zweck, Arbeit ein betrieblicher Kostenfaktor ist und die Entwicklung der Produktivkraft der Arbeit, der größten Quelle des materiellen Reichtums, ausschließlich stattfindet, um Löhne zu sparen und Arbeitskräfte zu entlassen. Deswegen hat er sich um die Analyse der Form des Reichtums, Ware und Geld und der in ihnen sachlich enthaltenen Gesetze kapitalistischer Reichtumsproduktion gekümmert. Und neben den affirmativen Theorien der Volkswirtschaftslehre hat er dabei auch die moralische Kritik an den herrschenden Ungerechtigkeiten zurückgewiesen.

Mit seiner Analyse des Gegensatzes von Arbeit und Reichtum, der Widersprüche kapitalistischer Akkumulation, und der Konkurrenz von produktivem und Finanzkapital, die diese immer noch herrschende Produktionsweise kennzeichnen, hat er also alles andere als deren unentrinnbares Scheitern festhalten wollen und mangelnden Erfolg beim kapitalistischen Wachstums überhaupt für ein untaugliches Gegenargument gehalten. Er hat darauf bestanden, dass für eine korrekte Kritik des kapitalistischen Systems Einsichten Not tun, wie die menschenfeindliche und absurde Rationalität des kapitalistischen Wachstums mit Aufschwung und Krise quasi sachnotwendig funktioniert und zu wessen Lasten beide einander abwechseln.

Der Vortrag will einführen in „Das Kapital“ von Karl Marx als Auftakt für einen allen Interessierten offenstehenden Lese- und Diskussionskreis der Marxschen „Kritik der politischen Ökonomie“ des Kapitalismus.

Das erste Treffen findet dann am Donnerstag den 6.2. 19 Uhr im Raum 211/212 statt.

 

Veranstaltungsort: EineWeltHaus München, Schwanthalerstr. 80, 80336 München
Raum: Großer Saal E01
Veranstaltende*r: Gegenstandpunkt-Verlag
Eintritt: frei
Kategorie:


Kontakt: gegenstandpunkt@t-online.de


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