Jüdisch-Palästinensische Dialoggruppe München

Unsere Geschichte:
Im Jahre 1985 fanden sich in München ansässige palästinensische und jüdische Frauen und Männer zusammen und beschlossen die Gründung der Jüdisch-Palästinensischen Dialoggruppe. Denn es zeigte sich, dass es auch für uns, die wir in Deutschland leben, nicht möglich ist, sich von dem israelisch-palästinensischen Konflikt abzugrenzen.

Seither bemühen wir uns, durch Recherchen und Diskussionen die Hintergründe und Probleme der Konfrontation beider Völker zu analysieren. So konnten wir uns auf einer zweiwöchigen Studienreise durch Palästina (Westbank, Gaza) und Israel selbst ein Bild von der Situation vor Ort machen: Dabei führten wir Gespräche mit Vertretern verschiedener palästinensischer und israelischer Organisationen und besuchten einige Flüchtlingslager.

Wir treffen uns regelmäßig und besprechen historische und aktuelle Aspekte des nunmehr seit einem Jahrhundert währenden Konflikts. Dabei haben wir Barrieren von Misstrauen und Unkenntnis untereinander abgebaut.

Unser Anliegen:
Wir unterstützen Initiativen und Dialoggruppen im Nahen Osten und Europa und organisieren von Zeit zu Zeit Veranstaltungen, zu denen wir israelische und palästinensische Gäste einladen, um so durch Information der Öffentlichkeit zum besseren Verständnis des Konfliktes und zum Abbau von Vorurteilen beizutragen.

Aus Sorge um die friedliche Existenz des palästinensischen und des israelischen Volkes möchten wir dazu beitragen, dass es zu einer Verständigung und einem dauerhaften und gerechten Frieden zwischen unseren Völkern kommt. Dieser kann nur auf dem Prinzip zweier unabhängiger Staaten in den Grenzen von 1967 und der Respektierung anerkannter völkerrechtlicher Grundsätze beruhen.

Daher treten wir für ein sofortiges Ende der Besatzung ein, die ihrerseits Gewalt gegen israelische Zivilisten auslöst.

Unsere Grundsätze:
Juden und Palästinenser haben einen gleichwertigen Anspruch auf eine eigene nationale Heimstätte im Rahmen zweier benachbarter souveräner und unabhängiger Staaten Israel und Palästina in sicheren Grenzen. Sie sollen sich gegenseitig in dieser Zielsetzung unterstützen.

Juden und Palästinenser, wo immer auf der Welt sie sich aufhalten, haben das Recht, in Frieden, Freiheit und ohne Diskriminierung als gleichberechtigte Menschen zu leben.

Kein Mensch darf seine Heimat verlieren, weil ein anderer dort seine Heimat sucht. Für jene, die im Verlauf des Konfliktes Land und/oder Heimat verloren haben, müssen gerechte Lösungen gefunden werden.

Die Beziehungen zwischen den Palästinensern und Israelis sollen auf der Grundlage vollständiger Gleichberechtigung beruhen und von Respekt, Rücksichtnahme und einem Menschenbild getragen sein, gemäß welchem die Menschenwürde unantastbar ist.

Wir lehnen jede Art von Gewalt als Mittel der Konfliktlösung zwischen unseren Völkern ab und wollen uns gemeinsam darum bemühen, die Ursachen der Gewalt zu erkennen und ihren Ausbruch zu verhindern.

Wir lehnen die einseitige Schaffung von Fakten, die den eingeschlagenen Friedensprozess und die Durchsetzung der vorliegenden Prinzipien gefährden, namentlich die Landnahme und Verschiebung der demographischen Verhältnisse in den palästinensischen Gebieten als eine Form der Gewalt ab.

Es ist vordringlich, politische, wirtschaftliche, gesellschaftliche und soziale Verhältnisse zu schaffen, unter welchen sich die arabische Bevölkerung des Staates Israel frei von jeder Diskriminierung als in jeder Hinsicht gleichberechtigte, gleichwertige und gleichbehandelte Bürger fühlt.

Die jüdischen Siedlungen im Westjordanland und im Gazastreifen sind völkerrechtswidrig entstanden und stellen ein Hindernis auf dem Weg zur Verständigung und zu einem dauerhaften Frieden dar, so dass sie deshalb zu räumen sind.

Es muss eine dem heiligen Ort und seiner Geschichte angemessene Lösung für Jerusalem als Hauptstadt zweier souveräner Staaten gefunden werden.

Wir wollen einen regelmäßigen intensiven Dialog zwischen Palästinensern und Juden auf der ganzen Welt anregen im Bestreben, gemeinsam Geschichte und Schicksal des anderen kennen zu lernen, Gemeinsamkeiten zu pflegen und Unterschiede zu respektieren und Auswege aus der gegenwärtigen Hilflosigkeit zu finden.

Wir halten einen regen kulturellen und wirtschaftlichen Austausch unter Juden und Palästinensern und entsprechende Bildungs- und Erziehungsprogramme für geeignete und wichtige Mittel, diesen Dialog zu fördern.

Kontakt

Fuad Hamdan
c/o EineWeltHaus
Schwanthalerstr. 80
80336 München

Tel. 089 – 85637520
f.hamdan@einewelthaus.de

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